Europäisches Verbundprojekt „Valuxtract“: Fruchtbarer Erfahrungsaustausch

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Die internationale Projektgruppe auf dem Campus der Hochschule Geisenheim (1. v. r.,  mittlere Reihe: Gastgeber Prof. Dr. Rainer Jung).

Im Rahmen des von der Europäischen Union geförderten Verbundprojekts „Valuxtract“ sollen durch den Einsatz einer neu entwickelten Technologie zur Holzextraktion die Rückstände einer effizienten Verwertung zugeführt und die entstandenen Extrakte im Bereich der Pharmazie, Kosmetik oder als önologische Behandlungsstoffe in der Weinbereitung eingesetzt werden. An der Hochschule Geisenheim beschäftigen sich Wissenschaftler mit der Anwendbarkeit im Weinbereitungsprozess, den sensorischen Auswirkungen auf verschiedene Weinarten sowie der Akzeptanz von mit Extrakten behandelter Weine. Um ihre bisherigen Erfahrungen austauschen zu können, trafen sich jetzt 15 Wissenschaftler aus Frankreich und der Schweiz an der Hochschule Geisenheim. Die Delegationen der Projektpartner der Universität Bordeaux, Universität Compiègne, Fachhochschule Changins und des Sofralab Epernay wurden bereits am Vorabend von Prof. Dr. Rainer Jung, stellvertretender Leiter des Instituts für Weinbau und Oenologie, begrüßt. Er führte die Gruppe während eines Rundgangs vom Niederwalddenkmal bis zur Rüdesheimer Altstadt in die Geschichte des Rheingaus und des Weinbaus in der Region ein. „Die Ergebnisse der bisherigen Forschungsarbeit sind vielversprechend. So ist es im Labormaßstab möglich, nach der Vorbehandlung der Reststoffe mit elektrischen Zellaufschlüssen, Extrakte mittels subkritischem Wasser herzustellen. Auf den Einsatz von Lösungsmitteln, deren Entsorgung oft problematisch für die Umwelt ist, wird dabei verzichtet“, fassen Rainer Jung und Hermann Morast die vorläufigen Ergebnisse zusammen. Inwiefern sich die von den Projektpartnern bereitgestellten Produkte in der Weinbereitung anwenden lassen, werden die Geisenheimer unter anderem in Gärungsversuchen während der bevorstehenden Weinernte untersuchen. Im Anschluss an den authentischen Weinausbau werden die Weine von einem Expertenpanel sensorisch geprüft und charakterisiert. In einem weiteren Arbeitsschritt an der Hochschule Geisenheim erfolgen umfangreiche sozio-ökonomische Akzeptanzstudien mit Konsumenten, die in den Großstädten Frankfurt, München und Berlin die Weine mit unterschiedlichen Vorabinformationen verkosten und bewerten. Das Projekttreffen endete mit einer Führung über den Campus und einer obligatorischen Rieslingprobe im Weingut der Hochschule.


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